Ein Mann der ersten Stunde war Andreas Porr in der 1953 gegründeten Siebenbürger Siedlung in Herten-Langenbochum für die aus Österreich umgesiedelten Siebenbürger Sachsen.
Der „gelernte“ Landwirt (Absolvent der Ackerbauschule), wurde am 12. November 1911 in Neustadt bei Kronstadt geboren und war Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg. Vertrieben aus seiner so geliebten Heimat, erkannte bald, dass zu einer Siedlung ein Gemeindehaus – so wie er es aus seiner Heimat kannte – gehört. Als Initiator steckte er viel Enthusiasmus und Zeit in dieses Projekt. Porr verstand es wie kein Zweiter, mit seiner Begeisterung und vor allem mit seiner Beharrlichkeit die zuständigen Stellen der Stadt Herten und der damaligen Bergbaugesellschaft Hibernia AG von seinem Plan zu überzeugen.
Nach Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten, insbesondere der Finanzierung, wurde am 4. November 1962 der Grundstein gelegt und das Haus im Jahr 1964 eingeweiht. Natürlich verfügt das Haus – „wie bei uns zu Hause“ – über einen großen Saal, Empore, große Bühne, Küche mit Ausschank und viele Nebenräumlichkeiten. Andreas Porr ließ es sich nicht nehmen, jahrelang verantwortlicher „Hausherr“ zu sein und dafür zu sorgen, dass das Haus mit Leben erfüllt wurde. Er richtete u. a. einen Werkraum mit kompletter Ausrüstung ein und erteilte Jugendgruppen Werkunterricht. Kinder- und Jugendtanzgruppen, Heimatchor, Blaskapelle und Frauengruppe sowie die Kreisgruppe fanden in diesem Haus die Räumlichkeiten, um sich zu entfalten.
Es ist Andreas Porr zu verdanken, dass dieses Haus – heute „Siebenbürger Haus der Jugend“ – nicht nur für die Siedlung Mittelpunkt geworden ist, sondern Begegnungsstätte für den ganzen Stadtteil Hertens. Gekrönt wurde Porrs Engagement für die Siedlung und die Stadt Herten mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.