Mit dem Verdienstabzeichen „Pro Meritis“ des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. ist der dienstälteste Kreisgruppenvorsitzende, Georg Schmedt, ausgezeichnet worden. Georg Schmedt hat durch sein Lebenswerk nicht nur die Kreisgruppe Herten, sondern darüber hinaus auch die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen bereichert.
Die Auszeichnung überreichte der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Harald Janesch, am 9. März anlässlich der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Herten im Siebenbürger Haus der Jugend. Die Stadt Herten hat sich den Glückwünschen angeschlossen.
Georg Schmedt wurde 1928 in Mettersdorf bei Bistritz geboren. Nach der Flucht gelangte er nach Oberösterreich, wo er seine Frau Sofia, geb. Areldt heiratete. Durch die Bergbauaktion kam er mit vielen seiner Landsleute nach Herten. Dabei lag ihm die Integration der Siebenbürger Sachsen stets am Herzen. Die Siedler kamen aus mehr als zwei Dutzend verschiedener Gemeinden. Sie alle waren nach der Flucht und der „Zwischenstation“ in Österreich nach Herten gekommen.
Georg Schmedt verstand es, in der Siedlung eine neue Gemeinschaft zu initiieren und diese Gemeinschaft in die Stadt Herten zu integrieren. Wichtig waren ihm stets die Integration und Unterstützung der Spätaussiedler. Für die Beratung in Sachen Lastenausgleich und Rentenangelegenheiten hat er sich stets viel Zeit genommen. Nach der Gründung der Nachbarschaften wurde er folgerichtig schon nach kurzer Zeit in den Vorstand gewählt und war hier zunächst Kassierer und später „Geschäftsführer der Kasse“. Nach der Umwandlung der Nachbarschaften in die Kreisgruppe im Jahr 1963 wurde er deren 1. Vorsitzender. Bis heute koordiniert er in dieser Eigenschaft die Aktivitäten der Kreisgruppe – „Siebenbürger Haus der Jugend“, Tanzgruppen, Musikkapelle und Frauengruppe. Das „Siebenbürger Haus der Jugend“ selbst wurde in seiner Amtszeit gebaut - viele Stunden „Eigenleistung“ am Bau hat Schmedt hier investiert. 1970 unternahm er die erste Hilfsfahrt nach Siebenbürgen, viele weitere sollten folgen. Etliche Urlaube wurden für diese Unternehmungen geopfert, bei vielen Firmen und auch Privatpersonen wurde um Hilfsgüter gebettelt. Auch das Organisieren der entsprechenden Fahrzeuge gehörte dazu. Nach der 25. Fahrt im Jahr 1995 bedankte sich der Bistritzer Bürgermeister bei ihm mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt.
Besonders intensiv engagierte er sich für Kulturveranstaltungen der Kreisgruppe. Dabei konnte er Gäste aus Rumänien, Österreich, Frankreich, den USA und Kanada in der Siebenbürger Siedlung begrüßen. Auch der damalige Aussiedlerbeauftragte der Bundesrepublik, Jochen Welt, und der rumänische Botschafter Adrian Cosmin Vieriţa kamen auf seine Initiative hin in das Siebenbürger Haus. Für die Unterbringung der Siebenbürger Volksgut-Sammlung, die zeitweilig im Rathaus untergebracht war, in der Heimatstube im Siebenbürger Haus hat er sich intensiv eingesetzt, ebenso für die Unterbringung der wertvollen Münzsammlung aus Siebenbürgen im Hertener Stadtarchiv. Zudem auf seine Initiative zurückzuführen ist die Einrichtung des Siebenbürger Sozialwerks mit dem damaligen Bürgermeister Willi Wessel. Nach wie vor geht ein Großteil der Spenden an Kinder-, Alten- und Behindertenheime in Siebenbürgen.
Über die seltene Ehrung, die vor ihm erst zwei Personen verliehen bekommen haben, freuen sich mit ihm und seiner Frau sowie den Kindern Sofia und Georg mit Familien die gesamte Kreisgruppe Herten. Wir gratulieren herzlich!