Eine Veranstaltung der ersten Nachbarschaft in Herten-Langenbochum
Schon seit Jahren veranstaltet die erste Nachbarschaft in den Wintermonaten ihren „Nachbarschaftsabend" mit lustigen Darbietungen, Tanz und gemütlichem Beisammensein. Diesmal aber beschloß der Vorstand, etwas besonderes auf die Beine zu stellen. Und dies Besondere war auch der Grund, warum der Nachbarschaftsabend nicht in den Wintermonaten über die Bühne gehen konnte, sondern erst im Spätfrühjahr. Es wurde beschlossen, ein Theaterstück, ein Lustspiel, einzustudieren und hiermit auch gleichzeitig auf der Bühne im neuen „Haus der Jugend" den Start für Theaterstücke freizuspielen. Das Einstudieren und Proben des Lustspieles „Und alles wegen Linda" verlangte von allen Spielern große Opfer an Zeit und Mühe. Alle sind berufstätig und Hausfrauen, und so mußte manche Freizeit, die eigentlich der Erholung dienen sollte, für „Linda" geopfert werden. Aber alle, die sich zur Verfügung gestellt hatten, waren nur von einem Gedanken beseelt, dem Lustspiel zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Als dann endlich am 10. Juni d. J. abends das Lustspiel „Und alles wegen Linda" über die Bühne ging, da wurde es ein voller Erfolg. Und dies bei vollbesetztem Hause. Eine Zeitung schrieb hierüber unter anderem: „Die erste Nachbarschaft der Siebenbürger hatte mit ihrem gemütlichen Abend im neuen Heim die Erwartungen aller Besucher erfüllt. Die Veranstalter hatten ein volles Haus."
Nachbarvater Andreas Scherer eröffnete den Nachbarschaftsabend, indem er alle Anwesenden begrüßte und willkommen hieß. Er vergaß aber auch nicht darauf hinzuweisen, daß alle Spieler nur Laien und keine Schauspieler seien; darum mögen die Zuschauer ihre Erwartungen nicht allzu hoch spannen. Jedenfalls würden alle Spieler — zu denen der Nachbarvater auch gehörte — ihr Bestes geben. Schließlich wünschte er noch viel Vergnügen und gute Unterhaltung für den Abend.
Dann ging das Lustspiel „Alles wegen Linda" über die Bühne. Für dieses Stück und die Darbietung ernteten die Darsteller starken, anhaltenden Beifall. Danach spielte die bekannte Kapelle „The Lowell Tramps" zum Tanze auf, so dass auch die tanzfreudigen Besucher auf ihre Kosten kamen. Bei Tanz, Bier und Wein blieb man noch ange beisammen und sprach und empfand so richtig, wie wertvoll dies Haus ist und sein wird, um das Traditionsbewusstsein und die Geselligkeit unserer Landsleute zu erhalten.
Joh. Fleischer