1953/54 kamen die Siebenbürger Sachsen im Rahmen der sogenannten Kohleaktion nach Herten. Sie ließen sich in der Siebenbürger Siedlung in Herten-Langenbochum nieder - und organisierten sich auf ihre überlieferte Art und Weise in Siebenbürger Kreisgruppe (damals noch "Nachbarschaft"), Frauengruppe, Blaskapelle, Jugend-/Tanzgruppe sowie einem Chor (der allerdings vor einigen Jahren aufgelöst wurde).
Nun begingen all diese Gruppen ihr 70-jähriges Jubiläum im und am Siebenbürger Haus der Jugend. Das Siebenbürger Haus der Jugend selbst wurde 1964 eingeweiht und feierte somit – geschmückt mit zahlreichen Fahnen - das 60-jährige Bestehen. 
Die schon Tage vorher ausgebuchte Feierstunde begann mit einer emotionalen Andacht unter der Leitung unserer langjährigen Pfr.' a.D. Renate Leichsenring. Das Vorbereitungsteam blickte unter dem Motto „Wir gedenken der uralten Zeiten“ zurück auf 70 bewegte Jahre in Herten. In der sich anschließenden Feierstunde konnte die Vorsitzende der Kreisgruppe zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Den Gruß der Stadt Herten und des Schirmherren Matthias Müller überbrachte die Stellvertretende Bürgermeisterin Silvia Godde. Sie bedankte sich für das vielseitige kulturelle Wirken der Siebenbürger Sachsen in den zurück liegenden Jahren.
Der Bundes- und Landesvorsitzende im Verband der Siebenbürger Sachsen, Rainer Lehni, lobte ebenfalls die vielseitigen Aktivitäten der Hertener Siebenbürger und ihre Strahlkraft über Herten hinaus. Darüber hinaus bedankte er sich durch Ehrungen bei drei besonders verdienten Mitgliedern: Dr. Erika Thomae für ihr Wirken in Kreis- und Frauengruppe sowie im Siebenbürger Haus der Jugend, Hildegard Ginsel als „Nachbarmutter“ (Sozialreferentin) und Heiko Ginsel als langjähriger Kapellmeister der Siebenbürger Blaskapelle.   
Einen kurzweiligen Rückblick gab Willi Wessel – ehemaliger Bürgermeister, Ehrenbürger der Stadt Herten und enger Wegbegleiter der Siebenbürger Sachsen. Er erinnerte an zahlreiche verdiente Menschen in den Reihen der damaligen Neubürger und ihrer Nachfahren und nannte als Beispiel die Vorsitzenden Andreas Porr, Georg Schmedt und Karin Roth.
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Das kulturelle Programm von Volkstanzgruppe unter dem Vorsitzenden Tim Holzträger und dem Tanzleiter Christian Schuster sowie der Blaskapelle unter dem Vorsitzenden Niklas Kuhn und dem Kapellmeister Heiko Ginsel belebte die abwechslungsreiche Veranstaltung. Gänsehautmomente kamen mit dem Siebenbürgenlied sowie einer besonders feierlichen Variante des Steigerlieds, die beide stimmgewaltig von den Gästen mitgesungen wurde.
Ein Sektempfang mit vielseitigen Kostproben des bekannten siebenbürgischen Kleingebäcks rundete die Feierstunde ab – wiederum begleitet von der Siebenbürger Blaskapelle.

Im Anschluss fand ein Trachtenumzug durch die Siebenbürger Siedlung statt. Hier hatten sich auch zahlreiche ältere Siebenbürger Sachsen wie auch die Tanzgruppe aus Wuppertal eingereiht. Die in der Siedlung wohnenden Mitglieder hatten ihre Häuser mit blau-roten Schleifen geschmückt und sorgten für ein feierliches Bild in den Straßen. Der Umzug endete vor dem Siebenbürger Haus an dem zuvor aufgebauten Kronenbaum. Hier zeigten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu den Klängen der Blaskapelle einen Trachtenaufmarsch, in dem die Trachten in einem besonderen Tanz präsentiert werden. Er endete an dem Kronenbaum. Tim Holzträger kletterte hinauf und hielt von oben eine Kronenrede. Hierzu gehören ein Gruß – inklusive Anstoßen auf das Wohl der Gäste – sowie Dank an alle Mitwirkenden. Ebenfalls aus der Krone wird um gutes Gelingen gebeten. Traditionell für eine gute Ernte, heutzutage auch für das gute Gelingen des Festes. Für die Kinder wurden zahlreiche zuvor in der Krone versteckten Süßigkeiten für die Kinder geworfen. Als letztes band er einen Blumenstrauß los, den er mit herunterbrachte. Unten angekommen wählte er eine Tanzpartnerin aus, der er den Strauß überreichte. Die beiden eröffneten den Walzer, die zahlreichen weiteren Tanzpaare reihten sich ein und füllten die Fläche um den Kronenbaum zu den Klängen der Blaskapelle.
Das folgende Fest bot zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten: Schnell bildete sich eine Schlange vor dem Baumstrietzelstand, auch die vielseitigen Kuchen, Torten und Waffeln wurden gerne probiert. Weitere Helfer und Helferinnen kümmerten sich um Getränke und Grill. Neu waren die Selfie-Points mit typischen Motiven. Die Gäste konnten sich vor überlebensgroßen Stickereien, einer siebenbürgischen Häuserzeile oder historischen Kirche oder einer Aufnahme der Heimatstube fotografieren. Zugleich lief ein Kinderfest mit Hüpfburg, Kinderschminken, zahlreichen Spielen – und natürlich ansprechenden Preisen.
Die Veranstaltung wurde möglich durch die Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.