Ein bedeutender Bestandteil der deutschen Erinnerungs-kultur ist der Volkstrauertag. Dieser Gedenktag wird in Herten von zahlreichen Gruppen gestaltet und berührt daher eine große Vielfalt von Opfern - sei es in Zusammenhang mit Krieg und Gewalt oder auch Terrorismus oder politischer Verfolgung. Nach der Ansprache von Bürgermeister Fred Toplak und der Kranzniederlegung gehörte in diesem Jahr auch ein Beitrag unserer Kreisgruppe zur Programmgestaltung. Da sich in diesem Jahr die Deportation der Deutschen aus Siebenbürgen zum 75. Mal jährt, wurde ein Text aus dem Buch "Atemschaukel" von Herta Müller ausgewählt. In dem Auszug kreisen die Gedanken beim Tanz im Lager ...
... um den Tanz im Café Martini daheim: "Da schiebt jeder sein Heimweh wie eine schwere Kiste. Die Ziri lässt die Füße schleifen, ich drücke ihr die Hand ins Kreuz, bis sie wieder in den Takt zurück findet. Sie hat seit einer Weile den Kopf von mir weggedreht, damit ich ihr Gesicht nicht sehe. Ihr Rücken zittert, ich spüre, wie sie weint. Das Schlurfen ist laut genug, ich sage nichts. Was könnte ich sagen – außer sie soll nicht weinen."
Ein großes Kompliment und Dankeschön an die Stadt Herten für diese sehr emotionale Veranstaltung!