Die von uns gezeigten Volkstänze stammen heute aus allen deutschen Gegenden. Aus Siebenbürgen haben wir dabei den Figurenländler, einen abwechslugsreichen Paartanz. Die übrigen Tänze werden meist als "Jugendtänze" eingeordnet. Sie wurden in der Zwischenkriegszeit von Liebhabern wie Volkhard Jähnert gesammelt, da sie befürchteten, durch die Auflösung der Dorfgemeinschaften könnten etliche Volkstänze verloren gehen. Das Repertoire ist äußerst vielseitig:
1924 - 1925 aufgezeichnet wurde die Dölzinger Mühle. Sie ist ein sehr lebhafter und schwungvoller Tanz für drei Paare. Das Tanzbild wird bestimmt von der großen Doppelmühle.
Aus Hamburg-Altona stammt der Kontra Lustig. Er ist ein sehr temperamentvoller Vierpaartanz. Er wird geprägt durch den "Lustigen Schritt" - Schwungschritte und Kreuzsprünge.
Die Märkische Viertour aus Berlin galt dort als die "Krone der Jugendtänze". Nur wer diesen sehr schwungvollen und schwierigen Tanz beherrschte, galt als guter Tänzer bzw. als gute Tanzgruppe.
Den Aufzeichnungen von Herbert Oetke entnommen wurde Der Hanaks-Konter. Er gehört zu den Kontratänzen (Quadrillen) Norddeutschlands. Solche Quadrillen hatten früher je nach Landschaft 12-17 Kehren. Heute begnügen sich die Volkstanzgruppen mit vier Durchspielen.
Erst 1937 von Otto Ilmbrecht aufgezeichnet wurde Der Freischütz aus Westfalen. Kennzeichen dieses lebhaften Kontratanzes ist der große Flügel im dritten Teil. Waren die Burschen übermütig, so liefen sie so schnell, daß beim Herumschwenken die Mädchen den Boden unter den Füßen verloren und infolgen des Schwunges "flogen".
Je nach Herkunftsgebiet und räumlicher Ausdehnung der Dörfer waren die Tanzkreise kleiner oder größer - bis hin zu Acht-paartänzen, wie z.B. der Große Achter, oder Tänzen mit Dreier-paaren, wie Das große Triolett.
Die Tänze wirken natürlich in ihrer Verschiedenheit erst mit den richtigen Fassungen - Hüftschulterfassung, Offene Fassung, Kiekbuschfassung, ... - und Schrittarten - Hüpfschritt, Nachstell-schritt, Mazurkaschritt, Achterrümschritt, ...
Geprobt wird wöchentlich im Siebenbürgerhaus. Unsere Leiterin Edith Lochner achtet darauf, daß alles "sitzt" - erst danach kann ein Tanz auch aufgeführt werden.