Die Siebenbürger Volkstanzgruppe in Herten feierte ihr 25jähriges Jubiläum
Das 25-jährige Bestehen der Siebenbürger Volkstanzgruppe unter ebenfalls 25-jähriger Leitung von Edith Edith Lochner wurde am 27. /28. Mai in Herten groß gefeiert.
Nachdem im Vorfeld bereits eine größere Ausstellung bei Optik Gemsa sowie eine kleinere in der Hertener Bücherei auf das Ereignis hingewiesen hatten, das Siebenbürgerhaus geschmückt war, und auch viele andere Vorbereitungen erledigt waren, konnte das Fest beginnen.
Unsere österreichischen Freunde, die Siebenbürger Volkstanz- und die Siebenbürger Jugendvolkstanzgruppe aus Munderfing reisten bereits am Freitag morgen an und konnten sich nach der Reisenacht an einem Frühstück stärken. Sie brachen bald schon wieder auf, um sich unter der Leitung von Christel Lochner den Movie-Park "Warner Brothers" in Bottrop anzusehen. Nach der Einquartierung feierten wir bei einem schönen Grillabend unser Wiedersehen. Unsere Gruppen treffen sich seit über zwanzig Jahren und es entstanden viele herzliche Freundschaften zwischen den Gruppenmitgliedern.
Am Samstag sahen sich die Munderfinger das Bergbau-Museum in Bochum an und nutzten den Nachmittag zum Bummeln. Anschließend wurden sie zu Siebenbürger Bratwurst und Kraut eingeladen.
Abends begannen die eigentlichen Feierlichkeiten unter der Schirmherrschaft unseres Bürgermeisters Klaus Bechtel. Nach zwei Begrüßungstänzen der Siebenbürger Volkstanzgruppe Herten konnte unser erster Vorsitzender Rainer Lutsch unter den zahlreichen Ehrengästen auch den Landesvorsitzenden der Siebenbürger Sachsen in NRW, Herrn Harald Janesch, und den Ehrenvorsitzenden unserer Kreisgrupe, Herrn Georg Schmedt begrüßen. Beide brachten zur Unterstützung des Jubiläums eine Geldspende mit, für die wir uns auf diesem Wege noch einmal herzlich bedanken. Sie beide, wie auch die Vertreter der zahlreichen Vereine, bekamen jeweils eine Flasche Jubiläumswein geschenkt, den wir außerdem - neben den Siebenbürgischen Kochbüchern aus Traun- auch zum Verkauf anboten. Im weiteren Verlauf des Abends gab es dann Ehrungen für alle 30 Mitglieder der Tanzgruppe. Die 6 Gründungsmitglieder sowie der erste Vorsitzende Rainer Lutsch wurden sogar mit der Siebenbürger Nadel in Silber ausgezeichnet. Für den weiteren Abend gab es dann ein butes Programm. Wir sahen Volkstanz mit den Munderfingern, Bauchtanz, eine Showtanzgruppe und einen Nonnenchor à la Sister´s Act. Anschließend durfte das Tanzbein geschwungen werden. Bei ausgelassener Stimmung feierten wir bis weit in die Nacht hinein.
Überwältigend war für uns alle der Sonntag. In der Siebenbürgerstube wurde früh morgens noch Hand an uns und unsere Trachten gelegt. Durch die Frauengruppe festllich geschmückt, gebockelt und gebortet, versehen mit Kirchenpelz, Kiutzen, Heftel oder nordsiebenbürgischem breitem Gürtel, gingen wir zum Gottesdienst, den Frau Pfr. Renate Leichsenring mit uns vorbereitet hatte. Er stand unter dem Psalm "Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist" stand. In der vollbesetzten Kirche spielte die Kapelle zum Einzug der zahlreichen Trachtenträger, Chor und Kapelle bereicherten mit eigens einstudierten Liedern und Musikstücken. Sündenbekenntnis, Fürbitten, Psalm wurden von unserer Tanzgruppe gesprochen.
Nach dem Gottesdienst stellten wir uns zu einem großen Trachtenumzug auf. Dabei wirkten weit über 200 Aktive mit, da jetzt noch weitere Tanzgruppen, allen voran unsere siebenbürgischen Gäste aus Drabenderhöhe mitwirkten. Auch an die dreißig Kinder marschierten in Tracht mit. Weiter zogen ein siebenbürgisch geschmückter Traktor mit Anhänger sowie mit Stickereien und rot-blauen Schleifen geschmückte Ponys im Umzug mit.
Der Einzug in die Siebenbürgersiedlung war für uns alle überwältigend. Die Häuser der Anwohner waren mit rot-blauen Schleifen und Luftballons geschmückt, die wir an den Tagen zuvor verteilt hatten. Die Siedlung wirkte unglaublich festlich und fröhlich. Zum Teil waren zusätzlich kleine Fahnen herausgehängt worden. Eine Familie hatte gar das Küchenfenster umdekoriert und eine kleine siebenbürgische Ausstellung zusammengestellt.
Mit den letzten Metern begann es leider wie aus Eimern zu schütten. Das Siebenbürgerhaus konnte die vielen hundert Menschen kaum fassen - es war zu schade, daß wir uns bei dem stürmischen Wetter, das jetzt einsetzte, nicht draußen aufhalten konnten. Im Laufe des Tages kamen jedoch immer wieder Festgäste zurück, zumal die Kinder den Käpt´n Blaubär sehen und Lose für die Kindertombola kaufen wollten. In wenigen Minuten waren 300 Lose vergriffen! Die Kinder freuten sich über Eisgutscheine, Eintrittskarten für´s Freibad bzw. einen Freizeitpark, sowie viele Spiele.
Viel zu schnell mußten wir uns von unseren Munderfingern verabschieden, viel zu schnell auch war für unsere Gäste aus Drabenderhöhe der Zeitpunkt gekommen abzureisen. Laßt uns bald noch einmal zusammentreffen und etwas mehr Zeit füreinander haben!
Mit unseren übrigen Gästen feierten wir den ganzen Nachmittag bei Volkstanz, Blasmusik, Kaffee und Kuchen sowie Gegrilltem.
Im Rückblick stellen wir fest, daß wir bei diesem Fest unglaublich viel Freude hatten und hoffen, daß unsere Gäste das ebenso empfunden haben. Überwältigt aber waren wir, wieviel Hilfe wir von allen Seiten bekommen haben: Für die Mitglieder der Kreisgruppe stand von vornherein fest, daß sie Freitag und Sonntag für uns grillen wollten. Die Frauengruppe half uns bei den Ausstellungen, der Zusammenstellung der Trachten sowie beim Backen bzw. dem Anbieten von Kaffee und Kuchen. Kapelle und Chor wirkten mit und bereicherten unser Fest. Zahlreiche Mitglieder der Kreisgruppe, wie auch deren Kinder und Enkel, wirkten beim Trachtenumzug mit. Gerade für die jüngeren Mitglieder unserer Tanzgruppe war es die Gelegenheit, festzustellen, was es bedeutet, Mitglieder einer Tanzgruppe innerhalb einer derart großen Gemeinschaft zu sein!!