WAZ Herten. Ein großer Tag für Langenbochums Siebenbürger. Selbst die Sonne lachte, als die Kapelle mit schmissigen Weisen die Wartezeit zum feierlichen Festakt überbrückte. "Patenonkel" Grundmann, Arbeits und Sozialminister von Nordrhein-Westfalen, nahm bei Ortshann Schmedt noch schnell einen kleinen Happen zu sich, bevor er die Hände zahlloser Ehrengäste schüttelte. Sie waren von nah und fern gekommen, um der Einweihung des "Siebenbürger Hauses der Jugend" beizuwohnen, die Generaldechant Dr. Molitoris vornahm. Er beschwor die Bilder der alten Heimat, gab aber auch zu bedenken, dass man die Gegenwart versäume, wenn man sich zu sehr an die Vergangenheit klammere.

Ortshann Schmedt dankte dafür, dass nun auch in der neuen Heimat der alte Kreis "Kirche - Schule - Gemeinschaftshaus" geschlossen worden sei. Stadtverordneter Porr, Vorsitzender des Vereins "Siebenbürger Haus der Jugend", fügte herzliche Begrüßungs- und Dankesworte an alle Stellen hinzu, die zum Bau des neuen Hauses beitrugen. In dem Haus der Jugend, so versicherte er, würden sich auch die Alten wohlfühlen.

SEHR BEEINDRUCKT
Minister Grundmann übermittelte die Grüße des Ministerpräsidenten. An die Adresse der Stadt richtete er besondere Worte der Anerkennung. "Muss sagen, dass ich sehr beeindruckt bin." Der Bau des neuen Hauses sei Eingliederung und Rathauspolitik im besten Sinne des Wortes. Die Jugend ermahnte der Minister, Aufgabe und Funktion des Heimes richtig zu erkennen und sich bei allem frohen Tun der Gemeinschaft verpflichtet zu fühlen. Ein isoliertes Schicksal werde es auch in Zukunft nicht geben.

OPFERWILLIGE HERZEN
Die Landesregierung erwarte, dass diese Tür weit geöffnet werde, meinte der Minister. Das neue Heim solle ein Haus der Assimilierung und der Begegnung der deutschen Stämme werden. Das alles aber setze die Bereitschaft des opferwilligen Herzens voraus, wie man überhaupt von den Siebenbürgern erwarte, dass sie auf friedlichem Wege Mittler zwischen den Nachbarvölkern ihrer alten Heimat und dem ganzen deutschen Volke würden.