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Hertener Allgemeine (ptt) Für die Siebenbürger ist es der Ort, an dem die Landsmannschaft ihr reiches Traditionsgut über Jahrzehnte bewahren und pflegen konnte, für die Stadtväter ein Musterbeispiel kultureller Arbeit auf ehrenamtlicher Basis: Das Siebenbürger Haus der Jugend feierte am Samstag seinen 25. Geburtstag. "Ich möchte vor allem erinnern an den Mut, etwas aus eigenem Antrieb zu tun, ohne gleich nach der Stadt zu rufen - wie es heute oftmals üblich ist", lobte Bürgermeiser Willi Wessel, einer der vielen Ehrengäste bei der Jubiläumsfeier. Als Geschenk brahcte die Stadt einen Schlüssel mit: Feierlich geöffnet wurde damit die Tür zur neuen Heimatstube, in der durch die finanzielle Unterstützung der Stadt die wertvolle Volksgutsammlung der Siebenbürger endlich einen festen Platz fand. Fast fünf Stunden führten Chor, Tanzgruppen und Blasorchester den 300 Gästen die kulturelle Tradition der Siebenbürger vor, beschäftigten sich zahlreiche Festreden mit der Geschichte der Landsmannschaft in Herten. Andreas Porr, langjähriger Leiter des Siebenbürger-Hauses und Ehrenvorsitzender der Kreisgruppe, betätigte sich als Chronist: Nur vier Jahre nach dem großen Siedlungsschub zu Anfang der 50er Jahre sei die Idee eines eigenen Bürgerhauses geboren worden, doch erst zähes Ringen mit den Instanzen und dem Land Nordrhein-Westfalen habe den Bau des damals 534.000 Mark teuren Hauses 1964 ermöglicht.

Einer der wichtigsten Aspekte für Porr: "Wir haben uns hier nie abgekapselt." So sah auch Bürgermeister Willi Wessel eher ein "Haus für alle Bürger" in der Langenbochumer Anlage und betonte, wie viele Vereine und Gruppen den Festsaal über die Jahre genutzt hätten. Zum Dank für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden im Haaus der Jugend richtete die Stadt nun die Heimatstube im Dachgeschoss ein. Im Gegenzug wurde Stadtdirektor Dr. Bernd Adamaschek stellvertretend für die Stadt Herten von dem Landesvorsitzenden der Siebenbürger Sachsen, Michael Ohler, mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Besonders geehrt wurden an diesem Tag auch Friedrich Bartolf, langjähriger 1. Vorsitzender des Siebenbürger Hauses wie auch Johann Zerbes, über lange Jahre sein Stellvertreter. Die beiden haben sich in vobildlicher Weise für das Siebenbürger Haus der Jugend eingesetzt. Auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an beide!